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LA VERDAD DE LAS SOMBRAS
Kaum sichtbare Linien, die sich kreuzen mit den projezierten Schatten, die an den Wänden wandern. Eine Einladung, mit dem Auge und dem Geist Runden zu drehen.
Juan Bautista Peiró / Kunstkritiker und Professor für bildende Kunst
LABERINTOS VISUALES
Reste des Lebens in den Mobile’s subtil eingebettet, mit welchen er uns eine eigene archälogische Sprache zeigt; Äste, Steine, Skelette der Natur des Künstlers folgt jetzt irgendwie.
Rosa Ulpiano / Kunstkritiker
»Ich suche nicht, ich finde« – dieses Zitat von Pablo Picasso beschreibt treffend die frühe Arbeitsweise des Künstlers Lukas Ulmi. Der gebürtige Luzerner verwendete zu Beginn seines künstlerischen Schaffens Findlinge aus der Natur, um diese handwerklich aufwändig in einen neuen inhaltlichen Zusammenhang zu stellen. Auf diese Weise schuf er mit Eisen und Stahlkonstruktionen neue Umgebungen und Wirkungsräume für kleinere Steine, Geröll oder Strandfundstücke. Mehr und mehr faszinierten ihn dann aber die Möglichkeiten des Eisens selbst als Gestaltungsmaterial, besetzt es doch den Raum mit grossem Gewicht und kann dennoch fast schwerlos schweben.
Heute zeichnet Ulmi, der in Valencia lebt und arbeitet, mit Eisen in den Raum, schafft dabei Orte und Plätze, gibt der Luft Form und stellt Leerräume dar. Diese letzte Eigenschaft leitet sein gegenwärtiges Arbeiten: Er benutzt das Eisen als „Raumschreibstift“. Mit wenigen „Strichen“ formt er Raumwelten – einfache, aber ebenso irritierende. In solchen Umwandlungsprozessen entstehen seine „visuellen Labyrinthe“. Diese offenbaren bei genauer Betrachtung, dass die Eisendrähte gar keinen Raum begrenzen, sondern dass sich die leicht ungleichen Winkel Zwei-und Dreidimensionalität immer neu auflösen oder die Dimensionen so verschmelzen, dass sie uns Rätsel aufgeben.